Cookies

Cookie-Nutzung

Marderbiss – Tipps und Tricks gegen Motorschäden durch Marder

Marder sorgen jedes Jahr für mehrere Zehntausend Versicherungsfälle, wenn sie sich im Motorraum einnisten und dort Kabel und Leitungen zerbeißen. Dabei bleiben die Angriffe der Tiere keineswegs auf den ländlichen Raum beschränkt – gleich mehrere Großstädte gelten als Marderhochburgen. Wir geben dir Tipps, wie du Marderschäden am Auto erkennst und ihnen mit einfachen Mitteln vorbeugen kannst.
Besonderheiten
  • Schäden meist im Motorraum
  • Absicherung durch Kaskoversicherung
  • Motor regelmäßig checken
  • vorbeugende Maßnahmen
Das Wichtigste zusammengefasst
  • Marder schlagen meistens während der Sommermonate und nachts zu. Die häufigsten Schäden findest du dann im Motorraum.
  • Eine Kaskoversicherung deckt die unmittelbaren Schäden durch Marder ab. Achte bei der Wahl der Versicherung darauf, dass auch Folgeschäden abgedeckt sind. Vor allem diese können richtig teuer werden.
  • Checke den Motor regelmäßig auf Schäden. Je früher ein Schaden erkannt wird, desto geringer ist das Risiko von teuren Folgeschäden. Unterstützen können dabei auch vorbeugende Maßnahmen.

Marderbiss am Auto – hier ist die Gefahr besonders groß

Am häufigsten schlagen Marder vom Frühjahr bis in den Spätsommer zu. In dieser Zeit suchen sich die Männchen ein Revier, das sie äußerst aggressiv verteidigen. Dazu gehört dann auch das Zerbeißen von Schläuchen und Co.

Doch auch im Winter kannst du nicht sicher vor Marderschäden sein. Die Tiere halten keinen Winterschlaf und nisten sich gerne auch mal in wärmenden Motorhauben ein.

Die Marderplage bleibt dabei keineswegs nur auf den ländlichen Raum beschränkt. In Städten mit zahlreichen Grünanlagen fühlen sich Marder ebenfalls sehr wohl. In Deutschland gelten z. B. Hamburg, Berlin, Frankfurt, Stuttgart und München als wahre Hochburgen.

Wie erkennt man einen Marderbiss am Auto?

Marderschäden findest du in der Regel im Motorraum. Vor allem die Männchen beißen den Geruch von Rivalen regelrecht weg – mit der Folge von durchtrennten Schläuchen und Kabeln. In den meisten Fällen trifft es die Zündkabel, gefolgt vom Kühlwasserschlauch, aber auch die Schläuche für das Scheibenwasser, Stromkabel oder Isoliermatten für die Dämmung fallen immer wieder Mardern zum Opfer.

Äußerlich deuten Haare oder kleine Pfotenabdrücke vielleicht auch auf einen Marder hin. Weitere Indizien, die auf einen Marder hindeuten können, sind

  • ein unruhiger Lauf des Motors
  • die Isoliermatte der Motorhaube ist zerfetzt
  • Flüssigkeitsverlust, z. B. Flecken unter dem Motorblock
  • optische Bissspuren im Motorraum
  • leuchtende Motorkontrolllampe
  • nachlassender Bremsdruck
  • Ansteigen der Kühlwassertemperatur

Hat sich ein Tier bereits eingenistet, reicht oft schon ein Blick unter die Motorhaube, da die Spuren oft sehr deutlich sind.

So kannst du einen Marderbiss verhindern

Hat sich bereits ein Marder in deinem Motor eingenistet, heißt es zunächst, eine Fachwerkstatt aufzusuchen, um eventuelle Schäden zu ermitteln. Wichtig ist zudem eine gründliche Motorwäsche, um die Duftstoffe des Tieres zu entfernen. Diese schadet im Übrigen in den Sommermonaten auch prophylaktisch nicht, damit sich Tiere gar nicht erst einnisten.

Weitere Möglichkeiten, um einen Marder vom eigenen Auto fernzuhalten sind auch folgende Methoden:

  • Motor abschotten – viele Hersteller bieten hier eine Zusatzausstattung, durch die verhindert wird, dass der Marder bis zu den Kabeln vordringen kann.
  • Lege elastische Drahtgitter unter die Motorhaube auf den Boden. Marder mögen keinen losen Untergrund.
  • Ummantelung der Kabel und Schläuche mit sogenannten Wellrohren
  • Nutze Gerüche, die Marder nicht mögen: Hundehaare, Mottenkugeln, Gewürzsäckchen, Knoblauch. Allerdings wirken diese Stoffe nur bedingt und meist auch nicht auf Dauer, da sich Marder durchaus an Gerüche gewöhnen können.
  • Ultraschallgeräte halten Marder ebenfalls für eine Zeitlang fern. Allerdings können sich Marder auch an Geräusche gewöhnen.
  • Fachgerecht eingebaute Metallplättchen, die einen Elektroimpuls aussenden, wenn Eindringlinge versuchen, in den Motorraum zu gelangen. Hier ist allerdings wirklich der Einbau durch eine Fachwerkstatt sinnvoll, um der sensiblen Fahrzeugelektronik nicht zu schaden.

Diese Folgeschäden drohen bei einem Marderbiss

Die unmittelbaren Schäden durch einen Marder sind oft nur gering, als Klassiker gelten wohl durchgebissene Schläuche. Doch nicht selten führt ein durchtrennter Kühlmittelschlauch für eine Überhitzung des Motors, der im schlimmsten Fall ausgewechselt werden muss.

Sind die Zündkabel angebissen, läuft der Motor unrund. Im schlimmsten Fall dringt unverbrannter Kraftstoff in den Katalysator ein und schädigt diesen. Durch Verletzungen an Gummimanschetten kann Schmutz eindringen, gegebenenfalls geht die Fettfüllung verloren und schädigt Achs- und Antriebsgelenke.

Zahlt die Versicherung bei einem Marderbiss?

Die meisten Versicherungen übernehmen im Rahmen der Kaskoversicherung zwar den unmittelbaren Schaden durch einen Marderbiss, nicht aber die Folgekosten – und die können es durchaus in sich haben. Von daher lohnt sich ein Blick in die Versicherungspolice, ob hier auch Folgeschäden versichert sind. Hier ist die Summe oftmals auf ca. 3.000 bis 5.000 Euro begrenzt.

Die Teilkaskoversicherung übernimmt die Kosten zudem auch nur abzüglich der Selbstbeteiligung, die oft bei 150 Euro liegt. Bei einer Haftpflichtversicherung trägst du die Kosten hingegen selbst.

Marder und Katzen – natürliche Feinde

Marder und Katzen sind von Natur aus keine Freunde. Katzen sind natürliche Feinde der Marder, reißen allerdings nur kranke Tiere oder Jungtiere. Kämpfe zwischen Katze und Marder sind gleichermaßen gefährlich für beide Seiten, sodass sich die Tiere für gewöhnlich aus dem Weg gehen. Ist das nicht der Fall, können durchaus Katzen mit Bisswunden nach Hause kommen, die von Mardern stammen.

Diese gegenseitige Abneigung kannst du dir allerdings zunutze machen und Katzenhaare nutzen, um einen Marder fernzuhalten. Der Geruch einer Katze führt dazu, dass sich das Tier mit hoher Wahrscheinlichkeit einen anderen Platz suchen wird. Platzierst du einige Haarbüschel an den Zugängen zum Dachboden oder im Motorraum des Autos hat das eine abschreckende Wirkung.

Ein Nachteil dieser Methode ist lediglich, dass die Haare nicht an einer Stelle platziert sein sollten, an der sie verschmoren können. Auch wirst du sie immer wieder erneuern müssen, da der Geruch mit der Zeit verfliegt.

Weiterführendes

SWR Marktcheck hat Tipps, wie du Schäden am Auto verhindern kannst:

So führst du die Motorwäsche nach einer Marderattacke aus:

nach oben